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Wer sich von einer Krise überraschen
lässt, kann nur noch reagieren, statt zu agieren. Klassische
Unternehmens-Kennzahlen dienen dem Management als Frühwarnsystem. An
ihnen lesen Chefs ab, ob ihr Betrieb „gesund“ ist oder ob eine
Schieflage oder gar die Insolvenz drohen.
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In einer 1992 veröffentlichten Studie
definiert die Deutsche Bundesbank fünf aussagekräftige
Prognose-Kennzahlen und beschreibt dabei, wann die Alarmglocken zu
läuten beginnen.
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Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Bilanzsumme
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Kritisch ist ein Wert unter zehn Prozent
(in 82 Prozent der Konkursfälle lag im letzten Jahresabschluss die
Eigenkapitalquote unter zehn Prozent).
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Kapitalrückflussquote = Cash-Flow /
Bilanzsumme(bzw. Eigenkapital)
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Die Kapitalrückflussquote drückt die
Ertragskraft des Unternehmens aus. Sie zeigt, welcher
Einnahmenüberschuss mit dem eingesetzten Kapital erwirtschaftet werden
konnte. In 63 Prozent der Konkursfälle war die Kapitalrückflussquote
unter vier Prozent.
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Umsatzrendite = Gewinn vor Steuern /
Umsatz
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Die Umsatzrendite drückt aus, wie viel
Prozent des Umsatzes als Gewinn übrig bleiben. In 68 Prozent der
Konkursfälle lag die Umsatzrendite unter einem Prozent.
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Cash-Flow-Marge = Cash-Flow / Umsatz
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Der Cash-Flow definiert den
Einnahmenüberschuss innerhalb eines bestimmten Zeitraums und beschreibt
unter anderem die Finanzkraft eines Unternehmens. Der Cash-Flow
errechnet sich: Jahresüberschuss + Abschreibungen + Erhöhungen bzw.
Verringerungen der langfristigen Rückstellungen. In 71 Prozent der
Konkursfälle war die Cash-Flow-Marge unter zwei Prozent.
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Dynamischer Verschuldungsgrad =
Verbindlichkeiten - Liquide Mittel/
Cash-Flow
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Der dynamische Verschuldungsgrad gilt als
Indikator für den Zeitraum, den ein Unternehmen zur Tilgung einer
aktuellen Schuld allein aus dem Cash-Flow benötigen würde.
Vorausgesetzt, der Cash-Flow wird nur zur Tilgung der Verbindlichkeiten
genutzt. Kritisch ist ein Wert über 600 Prozent: In 85 Prozent der
Konkursfälle war der dynamische Verschuldungsgrad 625 Prozent.
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Auch wenn es hier Unterschiede von
Branche zu Branche gibt: Die „rote Warnlampe“ blinkt, wenn mehrere der
oben genannten Kennzahlen kritische Werte aufweisen. Die Deutsche
Bundesbank untersuchte 2651 Unternehmen, die zwischen 1985 und 1990
scheiterten.
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